Nach einer Fahrtstrecke von knapp 700 Kilometern erreichten die Schüler zusammen mit ihren Lehrern und dem Reiseleiter Andreas das an der Weichsel gelegene Torun. Die ausgemusterte Kaserne der ehemaligen polnischen Volksarmee stellt mit ihren 15-Mann-Zimmern und ihrer spartanischen Einrichtung eine Unterkunft der besonderen Art dar. Nach dem Beziehen der Zimmer und dem Abendessen konnten die Schüler im Rahmen einer Stadtführung erste Eindrücke der Heimatstadt ihres Schulpatrons gewinnen.
Am nächsten Morgen wurde an den Einblick in das Leben und Schaffen des Astronom Nikolaus Kopernikus angeknüpft. Nach einer Führung durch dessen Elternhaus – dem heutigen Dom Kopernika – lehnten sich die Schüler im Planetarium zurück. An der kuppelförmigen Decke des Kinosaals erhielten sie Informationen über die Erkenntnisse und Lehren Kopernikus.
Weniger kopflastig ging es dann am Nachmittag zu, der sich als ein Highlight der Jahrgangsfahrt entpuppen sollte. Die polnische Schule Turzno hatte unsere Zehntklässler zum Fußballturnier eingeladen. Die sportliche Auseinandersetzung orientierte sich an dem Leitgedanken „Hart aber fair“. Nach Hin- und Rückrunde schafften es die Garbsener Jungs, eine disziplinierte polnische Mannschaft zu besiegen und einen tollen Pokal in Empfang zu nehmen. Als ebenso beeindruckend zeigte sich das soziale Miteinander neben dem Fußballplatz. Beim gemeinsamen Lagerfeuer unterhielten sich die Schüler der HSNK mit den Turznoern auf Englisch und grillten Stockbrote und Würstchen.
In der Wochenmitte ging es mit dem Bus weiter Richtung Norden. Die polnische Lehrerin Maria führte unseren Abschlussjahrgang in Malbork durch die größte Backsteinburg Europas – die Marienburg. Mit einer Fülle neugewonnener Eindrücke ging es mit dem Bus weiter nach Danzig. Nach Bezug der diesmal wesentlich komfortableren Zimmern – die unseren Schülern wie die einer 5-Sterne-Residenz vorkamen – wurde die imposante Altstadt Danzigs besichtigt. Dabei wird uns allen wohl in erster Linie der rege Austausch zwischen Schülern und Straßenmusikern in Erinnerung bleiben - insbesondere das „Rap-Battle“ zwischen Halil und dem Polen.
Der Donnerstag schnitt ein dunkles Kapitel der Deutschen Geschichte an. An der Westerplatte zeigte sich den Schülern der Ort des Beginns des Zweiten Weltkriegs. Nach Begehung der halbzerstörten Kaserne kletterten die Schüler auf die Aussichtsplattform des Westerplatten-Mahnmals und blickten über den Hafen von Danzig. Der geschichtliche Ausflug in die Zeit des Dritten Reichs gipfelte in dem Besuch des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Stutthof. Der Kurzfilm und der anschließende Besuch der Baracken lag schwer auf den Gemütern aller Beteiligten.
Ein Abstecher an den feinsten Sandstrand Polens löste die Beklommenheit schließlich wieder auf. Schüler und Lehrer suchten hier gemeinsam Bernsteine und testeten die Wassertemperatur. Am Abend konnte in der Altstadt Danzigs ein gemeinsamer Abschluss einer großartigen Fahrt gefunden werden.
Am Freitag rollten die Räder des Reisebusses wieder gen Westen, zurück nach Garbsen. Einen Kurzstop an Europas längstem Meeressteg in der Kurstadt Sopot ließen sich die Schüler allerdings nicht entgehen.
(N. Riß)
Bildgalerie
(Sonnenuntergang an der Weichsel)
(Torun bei Nacht)
(Stadtführerin Karolina gibt Einblicke in die Geschichte Toruns)
(Dom Kopernika)
(HSNK vs. Turzno)
(Der hart umkämpfte Sieg wird mit einem goldenen Pokal belohnt)
(Gruppenbild im Flutlicht nach dem Fußballspiel)
(Lagerfeuer hinter der polnischen Schule)
(Auf dem Weg in die Marienburg in Malbork)
(Maria gibt Informationen über die Marienburg)
(Aussicht an der Westerplatte bei bestem Wetter)
(Zerstörte Kaserne an der Westerplatte)
(Mahnmal an der Westerplatte)
(Außenansicht KZ Stutthof)
(Bernsteinsuchen am feinsten Sandstrand Polens)
(Längster Holzsteg Europas in Sopot)