Was ist KICKFAIR?

KICKFAIR stärkt individuelle Fähigkeiten und fördert persönliche Entwicklung. Beim Straßenfußball und fürs Leben.

Unter dem organisatorischen Dach eines eingetragenen Vereins entwickelt KICKFAIR langfristig angelegte Konzepte für Bildung, Lernen, Trainings und Schulungen. Bei allem ist Straßenfußball der Ausgangspunkt und Zugang für Themenschwerpunkte wie „Kompetenzlernen“, „Integration und Inklusion“, „Youth Leadership“, „Interkulturelles und Globales Lernen“ oder „Beschäftigungsfähigkeit“. Denn beim Kicken lassen sich Kompetenzen lernen, die gut sind für das Spiel, aber noch wichtiger werden für den Lebensweg außerhalb des Platzes: im Team agieren, sich an Regeln halten, mit Sieg und Niederlage umgehen und die Leistung des anderen anerkennen. Dieses Potential macht KICKFAIR nutzbar und initiiert damit seit 2001 vielfältige und vielfach ausgezeichnete Projekte für Kommunen, Schulen, Vereine, Bildungsträger, Multiplikatoren und Unternehmen.

Was versteht der KICKFAIR e.V. unter „Straßenfußball“?

Straßenfußball steht nicht für den Ort, sondern die besondere Art der Begegnung. Gespielt wird 4:4, immer in gemischten Teams mit Jungs und Mädchen. Es gibt keinen Schiedsrichter. Deshalb müssen eigene Formen der Kommunikation und Spielbewertung abgestimmt werden: bevor es losgeht, treffen die Teams in der Dialogzone Vereinbarungen über Regeln und den Umgang miteinander. So genannte „Teamer“, Jugendliche aus der Zielgruppe selbst, begleiten diesen Prozess als Mediatoren. Nach dem Schlusspfiff wird das Einhalten der Regeln von allen beurteilt und mit Fair-Play-Punkten vewertet. Diese gemeinschaftlich vergebenen Fair-Play-Punkte zählen ebenso zum Spielergebnis wie erzielte Tore.

Dimensionen von KICKFAIR

KICKFAIR ist lokal aktiv, weltweit verbunden und in Baden-Württemberg zu Hause.Veränderungen finden vor Ort statt und Lernen gelingt im Austasch miteinander. Deswegen sind die KICKFAIR-Projekte lokal verankert und international vernetzt. Organisationen in Südamerika, Afrika, Indien und Kambodscha ist KICKFAIR seit vielen Jahren in enger Zusammenarbeit verbunden.

KICKFAIR erreicht so jährlich ca. 5000 Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren, trainiert bundesweit Multiplikatoren, schult international aktive Youth Leader und begleitet junge Erwachsene auf ihrem Weg in die Verantwortung. Bundesministerien, Landesregierungen, Universitäten, Stiftungen, Verbände und Unternehmen zählen dabei zu den gewachsenen Partnern und langjärigen Förderern von KICKFAIR.

Die Hauptschule Nikolaus Kopernikus und das KICKFAIR-Projekt in Garbsen

Das Projektvorhaben ist eine gemeinsame Initiative von terre des hommes Deutschland, der Nikolaus Kopernikus Hauptschule Garbsen, KICKFAIR e.V. und der Volkswagen-Belegschaftsstiftung. Gemeinsam wird ein Straßenfußball-Bildungsprojekt auf den Weg gebracht, in dem sich SchülerInnen der Nikolaus Kopernikus Hauptschule langfristig gemeinsam engagieren können. Das Projekt setzt einerseits direkt in der Schule an und versteht sich sowohl als Ergänzung des schulischen Alltags als auch des Lehrplans. Andererseits sucht das Projekt die Verknüpfung mit dem kommunalen Umfeld und/ oder anderen Schulen.

Angestrebte Kompetenzen und Bildungschancen bei den SchülerInnen

Im Projekt eignen sich die SchülerInnen soziale und fachliche Kompetenzen an, die sie für den Übergang von Schule zu Ausbildung und Beruf benötigen.

Im Mittelpunkt der Projektarbeit an der Nikolaus Kopernikus Hauptschule steht dabei das KICKFAIR-Bildungskonzept, ein erfahrungsorientiertes Kompetenzlernen durch Engagement in Gruppen. Zu den angestrebten Kompetenzen und Bildungschancen lassen sich folgende Gesichtspunkte zählen:

  • Wertevermittlung, Erlernen von gesellschaftlichen Spielregeln
  • Konfliktmanagement, Kommunikations-/Dialogfähigkeit, Teamfähigkeit
  • Organisation/ Selbsorganisation, Motivation
  • „Lernen zu lernen“, Stärken erkennen und Talente fördern
  • Soziales und interkulturelles Lernen, Umgang mit Vielfalt, globale Kompetenz
  • Verantwortung übernehmen: persönlich, beruflich und gesellschaftlich.

Als Zugang dient der Straßenfußball, der in ein integratives Bildungsprogramm eingebettet ist. In einem Team spielen immer Jungs und Mädchen gemeinsam. Gewertet werden Tore, aber auch Teamgeist, Fairness und Regeln, die die Teams vor dem Spiel aushandeln. Es gibt keine Schiedsrichter, sondern SchülerInnen übernehmen als sogenannte Teamer die Rolle von Mediatoren. Nachdenken und miteinander reden ist die Devise – so lernen die Jugendlichen, dass sich unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen (Streit) auch gewaltfrei beilegen lassen.

Natürlich wird auch viel Straßenfußball gespielt. Die SchülerInnen organisieren ihre Turniere selbst und lernen dabei verschiedene Berufsfelder kennen. So gestalten sie beispielsweise in Zusammenarbeit mit Grafikern die Plakate für die Turniere oder kümmern sich um öffentlich Plätze auf denen sie spielen. Hierzu holen sie die notwendigen Genehmigungen ein. Auch die Öffentlichkeitsarbeit übernehmen sie weitgehend selbst, laden Teams ein oder informieren Journalisten und die Redaktionen der lokalen Medien.

Weitere Projektziele von KICKFAIR in Garbsen

  • Den erfolgreichen Übergang von Schule und Beruf mit fördern, dass heißt kognitives Lernen durch einen spielerischen und erfahrungsorientierten Zugang von Kompetenzlernen im Bildungsansatz KICKFAIR ergänzen.
  • Eine nachhaltige Umsetzung des KICKFAIR-Bildungsansatzes an der Nikolaus Kopernikus Hauptschule Garbsen ermöglichen, mit den Beteiligten vor Ort einen bedarfsorientierten Projektplan für Garbsen erstellen und entsprechende Rahmenbedingungen und Voraussetzungen schaffen.
  • SchülerInnen zu den Hauptakteuren/-innen machen und ein Mentoren/-innensystem aufbauen, in dem ältere Jugendliche sich für jüngere aktiv engagieren; Wissen und Erfahrungen weitergeben.
  • Die im Spiel verankerten Lerninhalte als Themenfelder herausarbeiten und in weiteren Lernzusammenhängen außerhalb des Spiels (z.B. fächerübergreifendes Lernen, Lehrplan, Projekttage, ABs etc.) vertiefen. Zu diesen Themenfelder gehören zum Beispiel, Fairness, der Umgang miteinander, Regel- und Demokratielernen, Wertevermittlung, Zivilcourage, Fremdenfeindlichkeit.
  • Die Verknüpfung der Projektaktivitäten mit anderen nationalen und internationalen Projekten von KICKFAIR (im Besonderen „Fußball-Lernen-Global“) und von terre des hommes (im Besonderen „A chance to play Brasilien 2013/2014")